Die Geschichte der Waldecker Bank eG beginnt im Spätherbst des 19. Jahrhunderts. Es war Wilhelm Conradi aus Helmscheid, der in den Novembertagen des Jahres 1898 zusammen mit dem Gastredner Schlieper – Vorstand des Genossenschaftswesens beim Bund der Landwirte – in mehreren Verhandlungen des „Landwirtschaftlichen Vereins des Eisenberges“ in Adorf, Corbach und Rhena für die Gründung einer Genossenschaft warb. Ein solcher Zusammenschluss sollte den Mitgliedern Vorteile beim Bezug von Düngemitteln sowie beim Verkauf ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse bringen, denn so Schlieper damals: „… der Landwirt habe doch schon lange den Wunsch, beim Preis ein Wort mitzureden.“
Am 1. Dezember 1898 kam es zur Gründung der „Eisenberger Kreis- Ein- und Verkaufsgenossenschaft“. An diesem Tag schlossen sich 42 Mitglieder in der Genossenschaft zusammen. Der Mindestgeschäftsanteil betrug damals 3,- DM und die Haftsumme 200,- DM. Den ersten Vorstand bildeten Wilhelm Conradi aus Helmscheid, Eduard Emde aus Mühlhausen, Eduard Pohlmann aus Corbach, Wilhelm Brühne-Antons aus Adorf und Karl Welteke aus Lelbach. Einige Jahre später - 1923 - wurde als Ergänzung zum Waren- und Produktverkehr auch ein Kreditinstitut gegründet, die „Bank der Landwirte AG“.
Dieses Tochterunternehmen hatte die Aufgabe, die Landwirte mit Krediten zu versorgen – ein Unterfangen, das durch zunehmende Geldentwertung erschwert wurde. 1936 wurde das Geschäftsgebiet reformiert und die Genossenschaft befand sich in einer schwierigen Phase der Umstrukturierung. Das Geschäftsgebiet wurde auf die früheren waldeckischen Kreise des Eisenberges, der Twiste und angrenzende Gebiete reduziert.
Von ehemals 53 Kornhäusern blieben der Genossenschaft nur noch wenige erhalten. Die Mitgliederzahl der Hauptgenossenschaft sank von 15.000 auf nur noch 2.850. Die Bilanzsumme zu diesem Zeitpunkt betrug rund 4,8 Millionen Reichsmark.
Nach den Kriegswirren und den Turbulenzen der Währungsumstellung wurde der erste Geschäftsbericht vorgestellt. Die Bilanzsumme betrug 1,2 Millionen Deutsche Mark (DM) und die Mitgliederzahl lag bei 2.715. In der Generalversammlung vom März 1952 wurde beschlossen, den bisherigen Firmennamen mit dem Zusatz „Landbank“ zu ergänzen, um dadurch den Unternehmenszweck als Kreditinstitut auch nach außen deutlicher zu machen. Aus einem ursprünglichen Spezialinstitut für Landwirtschaft wurde nach und nach eine Bank für alle Bevölkerungsschichten.
Ihre Waldecker Bank
Geschichte der Waldecker Bank

Im Jahre 1963 änderte die Genossenschaft zum fünften und vorerst letzten Mal ihren Firmennamen in „Waldecker Bank eG“, was auch die Verbundenheit zur Region zum Ausdruck bringen sollte. Seit dieser Zeit hat sich die Waldecker Bank eG stetig weiter entwickelt und ist zu einem wichtigen sozialen und finanztechnischen Faktor in der Region Waldeck-Frankenberg geworden.
Seit den 60ern hat sich einiges verändert. Das Geschäftsgebiet der Waldecker Bank hat sich vergrößert und mit Bad Wildungen, Diemelsee, Diemelstadt, Lichtenfels und Edertal schlossen sich wichtige Regionalmärkte dem von Korbach aus geleiteten Finanzunternehmen an.
Stand Juni 2022 hat die Bank 13 Geschäftsstellen im Altkreis Waldeck. Zudem wird die Bank von rund 18.100 Mitgliedern getragen.